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Einführende Worte: | |
Mit der lateinischen MISSA "ADORAMUS TE", op. 21, entstanden 1963/64 (zu einer Zeit also, wo die Schwerpunktverlagerung auf die Landessprache in der römisch-katholischen Kirche noch nicht absehbar war), wollte Johann Sengstschmid neue Impulse für eine auf Würde und Anbetung (daher der Titel) bedachte Kirchenmusik setzen. Bei der Konzeption ließ er sich von zwei Gesichtspunkten leiten: Einerseits trachtete der Komponist darnach, mit heutigen Mitteln den Eigenschaften der "musica sacra" gerecht zu werden, wie sie der heilige Papst Pius X sah (sie sollte erstens heilig sein und daher jedes profane Element ausschließen; sie sollte zweitens wahre Kunst sein, denn anders könnte sie auf die Seelen der Hörer nicht die Wirkung ausüben, die von der Liturgie erwartet wird; und drittens sollte sie universal sein) und wie sie in seinem Motu proprio von 1903 in der nachstehenden Formulierung ihren Niederschlag fanden: "Eine Kirchenkomposition ist um so mehr kirchlich und liturgisch, je mehr sie sich in ihrer Anlage, ihrem Geist und ihrer Stimmung dem Gregorianischen Gesang nähert; umgekehrt ist sie um so weniger des Gotteshauses würdig, als sie sich von diesem Vorbilde entfernt." Andererseits wuchs der Autor der vorliegenden Meßkomposition als Sängerknabe des Stiftes Melk mit dem Gregorianischen Choral auf, den man nach damaligem Brauch mit der Orgel begleitete. Die MISSA "ADORAMUS TE" ist choralnahe zwölftönige Musik, basierend auf den 1962 von Sengstschmid entwickelten Parallelen Klangreihen. Sie ist für Unisono-Chorstimmen mit dreistimmigem Orgelsatz entworfen. Wie beim Gregorianischen Choral gibt es keine Textwiederholungen. Einem Textabschnitt, der in den Choralbüchern einem Vers entspricht, liegt eine vollständige (zwölftönige) Klangreihe zugrunde, was dazu führt, daß bei kurzen Versen (etwa beim viersilbigen "Laudamus te") das melismatische Melodieprinzip mit seinen vielen Tönen auf einer Silbe auftritt, während langtextige Verse wie beim Credo im eher syllabischen und neumatischen Stil (wenige Melodietöne pro Silbe) vertont erscheinen. Siehe auch: Besetzung k), Hörbares im Internet, Publikationen (Noten), Notenzitat, Verzeichnis der Notenzitate, Werkeinführungen (Überblick), Skriptumblätter zum 1. "Kyrie"-Vers und zum "Et incarnatus est", Neue Wege besinnlicher und geistlicher Musik, |