"Gruß an Walter Sachs",
Klavierstück, op. 35

 


Einführende Worte:

Dieses Klavierstück, dessen rhapsodisch konzipierte, von 70 Begleitakkorden getragene Melodie mit den Tönen "s-a-c-h-s" (es = s), also mit dem Namen des Dichters aus Traisen, beginnt, schuf Johann Sengstschmid 1971 als Geburtstagsgeschenk für den befreundeten Walter Sachs (1901-1985). Der Komponist wählte dafür 7 Zwölftonreihen mit insgesamt 84 (7 mal 12) Klangreihenakkorden nach dem Aufbaumuster "große Terz - große Sekund - große Terz" (etwa es-g-a-cis) aus. Infolge der regelmäßigen vertikalen Intervallkonstellation fallen an 14 Stellen zwei aufeinanderfolgende Akkorde (zum Beispiel es-g-a-cis und a-cis-es-g) in einen zusammen, sodaß daraus in Wahrheit statt der 84 nur 70 Akkorde einer Parallelen Klangreihe resultieren. Sie erklingen als die 70 Begleitakkorde zur Melodie und symbolisieren so die damals zu feiernden Lebensjahre des Dichters. Nachträglich macht allerdings eine weitere, ungeahnte Symbolik betroffen, denn Walter Sachs schloß seine Augen für immer in seinem 84. Lebensjahr.


Hinweis: Diese Komposition kann sowohl einzeln als auch gemeinsam mit anderen Klavierstücken des Komponisten zyklisch aneinandergereiht zu zweit, zu dritt oder zu viert, etwa im Rahmen der VIER STÜCKE FÜR KLAVIER in der Reihenfolge "Monolog für Klavier" (in paraphoner Manier), op. 36 - "Meditation für Klavier", op 43b - "Gruß an Walter Sachs", Klavierstück, op. 35 - "Erinnerung an Windhaag", Klavierstück, op. 47, dargeboten werden.


Siehe auch: Besetzung a), Publikationen (Noten), Notenzitat,
Verzeichnis der Notenzitate, Klangreihe des 1. Abschnittes,
Näheres zu Walter Sachs




Musiktheoretische Notizen:


Form:
Dem Klavierstück liegt eine siebenteilige Rotation
einer Zwölftonreihe zugrunde, wobei die Reihentöne frei umgestellt werden und dieses Prinzip so lange beibehalten wird, bis die Ausgangsreihe wieder erreicht ist.

Der
Reihenverlauf (7 mal 12 = 84 Töne) sieht folgendermaßen aus:
 

Reihe 1:

f

es

a

g

h

b

e

c

ges

as

d

des
 
 123456789101112 

Reihe 2:

a

g

es

b

f

h

ges

e

d

des

as

c
 
342615971112108 

Reihe 3:

es

b

g

h

a

f

d

ges

as

c

des

e
 
264531119108127 

Reihe 4:

g

h

b

f

es

a

as

d

des

e

c

ges
 
456123101112789 

Reihe 5:

b

f

h

a

g

es

des

as

c

ges

e

d
 
615342121089711 

Reihe 6:

h

a

f

es

b

g

c

des

e

d

ges

as
 
531264812711910 

Reihe 7=1:

f

es

a

g

h

b

e

c

ges

as

d

des
 
123456789101112 


Bei der Auswahl der Zwölftonreihe sowie des Tonumstellungsmodus wurde darauf geachtet, daß an 14 Stellen zwischen zwei benachbarten Reihentönen ein Tritonus auftritt:
 
bei Reihe 1:
bei Reihe 2:
bei Reihe 4:
bei Reihe 5:
bei Reihe 7:

es-a, b-e, c-ges und as-d,
f-h,
es-a, as-d und c-ges,
f-h und c-ges,
es-a, b-e, c-ges und as-d.

Dadurch wird, wie ein Blick auf die Klangreihe mit ihren aus lauter hartverminderten Septakkorden (bzw. einfach übermäßigen Terzquartakkorden) bestehenden Klangreihenakkorden zeigt, in den ersten 14 Takten eine Reduktion von 12 auf 8 Klangreihenakkorde erzielt; analog dazu verringert sich im gesamten Klavierstück die Anzahl der 84 Klangreihenakkorde auf 70.


Klangreihe
zu den ersten 14 Takten des Klavierstückes: Parallele Klangreihe:


Zwölftonreihe:


f


es


a


g


h


b


e


c


ges


as


d


des
              
Klangreihe:es esff e e ddes 
 h  cisdeses d c ch 
 a ahh b b asg 
 f gga as ges gesf 

             
:Klangreihenakkord Nr.:1 234 5 6 78





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Weiterführende Informationen in Wort und Ton: siehe Links

siehe auch: Klangreihenmusik (Gesamtüberblick)

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