Was das Rupert-Mayer-Gebet bewegen könnte



Gebet von P. Rupert Mayer:

Herr, wie Du willst, soll mir gescheh'n
und wie Du willst, so will ich geh'n;
hilf Deinen Willen nur versteh'n!

Herr, wann Du willst, dann ist es Zeit;
und wann Du willst, bin ich bereit,
heut und in alle Ewigkeit.

Herr, was Du willst, das nehm' ich hin,
und was Du willst, ist mir Gewinn;
genug, daß ich Dein eigen bin.

Herr, weil Du's willst, drum ist es gut;
und weil Du's willst, drum hab' ich Mut.
Mein Herz in Deinen Händen ruht!


Bezugnehmend auf dieses Gebet schrieb der selige P. Rupert Mayer in einem Beileidsbrief (20. Februar 1942) an jemanden, dessen Mutter verstorben war, unter anderem:

… Vielleicht darf ich Ihnen mitteilen, was mich in den schwersten Stunden meines Lebens seelisch außerordentlich gekräftigt hat. Es war beiliegendes Gebet. Wenn man von einem großen Herzeleid gequält wird, kann es sein, daß dieses Gebet anfangs keinen Eindruck auf uns macht, weil wir die Hingabe an den hl. Willen Gottes noch nicht aufbringen können. Denn das Gefühlsleben tut nicht mit. Aber wenn wir das Gebet täglich verrichten, ruhig und langsam, ohne uns zu Gefühlen zu zwingen, die wir nicht haben, so wird es uns allmählich ansprechen. Und mit der Zeit steigt in uns eine Ahnung auf, wie glücklich doch das Menschenherz sein müßte, das sich rückhaltlos in die Vaterarme Gottes werfen könnte! Und dann flechten wir in unser Gebet den heißen Wunsch ein, daß wir doch bald zu diesen Glücklichen gehören möchten. Wie nahe können Sie dadurch Gott und der lieben Mutter, die wohl schon dieses Glückes teilhaftig ist, kommen! ...


Auf die heutige triste Situation der Kirche übertragen, die von viel Unruhe und wenig Demut geprägt ist, ließe sich in Fortspinnung jenes Gedankenganges sagen:

Unserer Kirche fehlt die Stille, die Besinnung. Der mir befreundete Dichter Walter Sachs (1901-1985) traf einmal sinngemäß die Feststellung: Unsere Zeit ist so laut geworden, daß man die Leisen nicht mehr schweigen hört.

Beim ersten Anhören der 2011 entstandenen Gebetsvertonung überrascht möglicherweise der etwas ungewohnte Musikstil (Klangreihenmusik) oder es ist unter Umständen noch nicht die innere Bereitschaft gegeben, doch nach mehrmaligem Erklingen entfaltet sich allmählich eine verinnerlichte Stimmung, ersteht jene von der Musik geschaffene Atmosphäre, welche die Gebetsworte überhöht. Der Mensch als Teil der Kirche wird demütiger, beglückter, und damit unsere Kirche wieder gottnäher. Aus der gottfernen westlichen Welt ersteht vielleicht nochmals ein christliches Abendland, ein christlicher Westen.



Siehe auch: Besetzung j), k), Publikationen (Noten), Hörmöglichkeit, Hörbares im Internet, Werkeinführung,
Neue Wege besinnlicher und geistlicher Musik


Weiterführende Informationen in Wort und Ton siehe:

Links
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siehe auch: Klangreihenmusik (Gesamtüberblick)

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