Eine
Trope ist eine in einem bestimmten, von Hauer
entwickelten Formschema notierte Tonkonstellation, welche alle zwölf
Töne enthält.
Sie setzt sich aus zwei Tropenhälften, bestehend aus je sechs
Tönen, zusammen, welche sich zu zwölf Tönen summieren.
Bringt etwa die 1. Tropenhälfte die Töne c,
cis, d,
e, fis
und ais, dann muß die
2. Tropenhalfte die restlichen sechs Töne es,
f, g,
gis, a
und h enthalten.
Nach der Tropentafel Hauers (1926) entspricht die Tonverteilung
dieses Beispiels der 40. Trope.
Alle Töne scheinen innerhalb des Tonraumes einer großen
Septim auf, wobei die Aufschreibungsform stets so erfolgt, daß
sich der tiefste Ton (in diesem Fall das c)
in der 1. Tropenhälfte
und der höchste Ton (hier das h)
in der 2. Tropenhälfte befindet.
Da sich jede Trope transponieren läßt, legte Hauer seine
Tropentafel in zwölf Fassungen (Transpositionen) vor (in Tafel
I beginnen alle Tropen mit dem tiefsten Ton es,
in Tafel II mit e, ... in Tafel
X mit c etc.).
Die sechs Töne einer jeden Tropenhälfte sind so angeordnet,
daß chromatisch benachbarte Töne horizontal nebeneinander
zu stehen kommen, während die chromatisch nicht benachbarten
Töne übereinander notiert sind.
Ein Beispiel: |
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b
fis
e
c-cis-d
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h
g-gis-a
f
es
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Liest man von unten nach oben und geht dabei die Töne chromatisch
geordnet der Reihe nach durch, dann läßt sich festhalten:
Da die in der 1. Tropenhälfte aufscheinenden Töne c,
cis und d
chromatisch benachbart sind, scheinen sie in der 4. Zeile nebeneinander
notiert auf.
Das in der chromatischen Tonleiter folgende es
ist ein Ton der 2. Tropenhälfte (4. Zeile).
Das chromatisch nun folgende e
ist ein Ton der 1. Tropenhälfte; er ist zu den bereits vorhandenen
Tönen c-cis-d chromatisch
nicht benachbart und findet sich daher unmittelbar über ihnen
(3. Zeile).
Aufgrund der gleichen Überlegungen weisen der Ton f
in der 2. Tropenhälfte (3. Zeile) oberhalb des es,
der Ton fis in der 1. Tropenhälfte
(2. Zeile) oberhalb des e und
der Ton g in der 2. Tropenhälfte
(2. Zeile) oberhalb des f ihren
Platz auf.
Da die Töne g, gis
und a chromatisch benachbart
sind, scheinen sie in der 2. Tropenhälfte (2. Zeile) nebeneinander
notiert auf.
Im Sinne der obigen Überlegungen sind der Ton b
in der 1. Tropenhälfte (1. Zeile) oberhalb des fis
und der Ton h in der 2. Tropenhälfte
(1. Zeile) oberhalb der Töne g-gis-a
plaziert. |
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