Mag.
Johann Sengstschmid, Prof. i. R. Buchmayrstraße 1/11 A-3100 St. Pölten | Tel.:
+43 (0) 2742 / 38 14 13 E-Mail: johann.sengstschmid@musiker.at |
Wir fordern, daß die Schönheit in ihre uralten Rechte wiedereingesetzt wird. (Jörg Mauthe/ Günther Nenning, aus dem "Schönheitsmanifest", 1984) |
Klangreihenmusik - eine der Harmonie und Klangschönheit verpflichtete zeitgemäße Musikrichtung |
Bis vor hundert Jahren war es in der europäischen Musik eine Selbstverständlichkeit, sich der jeweils vorherrschenden zeitgenössischen Musiksprache zu bedienen. Zur Barockzeit etwa hatte man kein Bedürfnis, Renaissancemusik zu spielen, und der Beethovenzeit waren Barockkompositionen oder gar außereuropäische Werke fremd. Überhaupt bestand das frühere Musikleben normalerweise darin, Werke für den aktuellen Bedarf oder Auftragswerke, jedenfalls also Werke lebender Komponisten, aufzuführen. Aus damaliger Sicht "alte Musik" brachte man nicht zu Gehör; sie zu kennen oder gar studieren zu können, das war wenigen Eingeweihten vorbehalten. Erst als die sogenannte "klassische" Musik sich immer weiter vom Harmonischen entfernte, erlosch unaufhaltsam die allgemeine Liebe zur zeitgenössischen Klangwelt. Der Glaube, daß heutiges Tönen überhaupt schön sein könne, ging dem Menschen verloren, und der Schwerpunkt des Musiklebens verlagerte sich auf Traditionen vor 1900. Aber auch die Reize afro-amerikanischer oder asiatischer Einflüsse wurden entdeckt, was zu einer teilweisen Einbuße europäischer Identität zugunsten überseeischen Zivilisationsempfindens, orientalischer Meditationsvorlieben u.ä. führte. Gäbe es heutzutage eine zeitgenössische "klassische" Musik, die endlich wieder klangschön ist und dabei eine aus europäischer Tradition erwachsene heutige Musiksprache spricht, also kein 150. Aufguß eines Händel oder Schubert, eines Richard Strauss oder eines Carl Orff ist ("epigonaler Abklatsch traditioneller Ausdrucksweisen mit falschen Tönen, aufgepfropften afro-amerikanischen Rhythmen oder mit computererzeugten Klangfarben"), dann wäre das ein ganz wichtiger identitätsfördernder Zukunftsimpuls: Sie würde zur Rückgewinnung der Hörerschar und damit zur Hebung des Musiklebens, des Kulturstandards, ja der ganzen Lebensqualität beitragen, denn die Existenz einer wohlklingenden heutigen Musik würde zu einem Angelpunkt der Erneuerung wertbestimmten Lebens. Schön wäre es. Nein, schön ist es! Es gibt bereits eine solche Musik: die Klangreihenmusik. Weithin unbemerkt wuchs sie in den letzten etwa 70 Jahren in wohlklingender Tonsprache heran, nachdem - brückenschlagend zwischen traditioneller und klangreihenbezogener Akkordwelt - die gemeinsamen harmonischen Klanggesetze erkannt worden waren. Von den Medien, Verlagen, Kritikern (sie pflegen, sofern sie sich überhaupt zu einer Äußerung herablassen, abfällig von "Wohllaut und weicher Harmonik" o.dgl. zu sprechen), öffentlichen Kulturabteilungen, Musikausbildungsstätten und vom Konzertbetrieb ignoriert, wurde die Klangreihenmusik nicht an die allgemeine Öffentlichkeit weitertransportiert. Daher entschloß ich mich, in Eigeninitiative diese neue harmonische Musik an den berufenen Institutionen vorbei kostenfrei per Internet unter www.klangreihenmusik.at zugänglich zu machen, wobei ich mich auf die vorhandenen Werke der Klangreihenmusik, auf das bei meinem Lehrer Othmar Steinbauer Studierte sowie auf eigenes geistiges Eigentum stütze. Wer solche Musik hören und sich von ihrer Ohrenfreundlichkeit und Qualität selbst überzeugen will, kann dies über jenes zukunftsträchtige Medium durch Anwählen der Internetseite Werkeinspielungen im Internet tun, und wer sich dann für bestimmte Werke näher interessiert, findet Notenmaterial (zum Anschauen, Mitlesen und auch Herunterladen) sowie einführende Worte vor, wobei zahlreiche Links das Auffinden erleichtern. Musikfachleute können die neuartigen musiktheoretischen Grundlagen studieren und den klanglichen sowie formalen Aufbau in Analysen nachvollziehen. Ergänzende Texte (Gedanken, Hinweise etc., wie zum Beispiel: "Niederösterreich - Wiege der Zwölftonmusik", erreichbar über den Link www.musiker.at/sengstschmidjohann/hinweis-2003-10-18.php3) greifen einzelne Aspekte heraus. Auch die Musikpädagogik findet neue Impulse vor, etwa um die Kreativität der Schüler durch Eigenproduktionen (Schüler-"Kompositionen") in neue Bahnen zu lenken. Natürlich ist dieses vor etwa sieben Jahren begonnene innovative Werk, das in seinen Grundzügen vorliegt, nicht beendet. Die Internetarbeit wird laufend vervollständigt, und bestehende Lücken werden nach und nach geschlossen. Ihre Erstellung erfolgte und erfolgt durch mich selbst. Um die Hörbeispiele ins Internet stellen zu können, griff ich in die eigene Tasche: einerseits erhielt ich dadurch die Erlaubnis des ORF, dortige Einspielungen zu verwenden, andererseits ließ ich diverse Werke durch eigens verpflichtete Künstler im Tonstudio produzieren. Hinzu kam die Herstellung der Noten- und Skriptumvorlagen für das Einscannen. Weiters hielt ich es für angebracht, Aufträge für Inserate in Musikzeitschriften und Nachschlagewerken (z.B. im Handbuch "Kultur Land Niederösterreich '03", Seite 950) zu erteilen. Die Akzeptanz meiner "Webmasterei" ist groß: www.klangreihenmusik.at wies etwa in den letzten zwölf Monaten weit mehr als 30.000 Besuche aus aller Welt auf, wie eine vorhandene Statistik belegt. Man sagt, das Gute setze sich von selbst durch, und so ist zu hoffen, daß sich durch Surfen im Internet die Zahl der Ignoranten in Wirtschaft und Kultur allmählich verringert und der Klangreihenmusik eine Hör-Chance gegeben wird. Musik ist eine Macht und besitzt menschenformende Kraft. Das hat auch Napoleon erkannt, als er sagte: "Die Musik hat von allen Künsten den tiefsten Einfluß auf das Gemüt. Ein Gesetzgeber sollte sie deshalb am meisten unterstützen." Gibt man dem Menschen den Glauben wieder, daß zeitgenössische Musik voll Harmonie und Klangschönheit sein kann, dann wird Zukunft geschaffen. Die Internetseiten mit ihren innovativen Inhalten bilden den ersten Schritt dazu. |
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Johann Sengstschmid |